Dieses Möbel, daß der Aufbewahrung von Papieren und Zeremonialgerätschaften der oben genannten Handwerksinnung diente, ist ein hervorragendes Beispiel des prunkvollen hochbarocken Möbelstils. Eine auf der hinteren Schauseite befindliche Intarsierung der Buchstaben V. T., die als Initialien des 1641-1665 als Tischlermeister nachweisbaren Valtin Thoma angesehen werden dürfen, rückt diese Lade in den Kreis der wenigen deutschen Möbel des 17. Jahrhunderts, deren Schöpfer namentlich bekannt ist. Durch Lagerung unter stark schwankenden klimatischen Bedingungen war es zur Ablösung zahlreicher Teile des barocken Schweifwerks sowie zur Rißbildung an Furnieren und deren Ablösung vom Blindholz gekommen. Durch unsachgemäßen Firnisauftrag im Zuge einer früheren Restaurierung war die gesamte Möbeloberfläche von einer entstellenden bräunlichen Patina überzogen. Der Lacküberzug des Objektes mußte entfernt werden. Nach der Ergänzung der zahlreichen fehlenden Teile wurde eine Wachspolitur aufgebracht.

	Lade mit verschmutzter Firnisschicht vor der Restaurierung Innungslade nach der Restaurierung

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